MÜLHEIM 2020: Abschluss und Ausblick zum Handlungsfeld Bildung
Integration und Vernetzung
Nach gut drei Jahren Laufzeit endeten die Projekte des Handlungsfeldes Bildung aus dem Strukturförderprogramm MÜLHEIM 2020 mit Ablauf des Septembers 2014. Zeit ein Resümee zu ziehen. Dazu lud Oberbürgermeister Jürgen Roters am 20. Oktober die Fachwelt, Politik und Verwaltung in das historische Rathaus ein. Unter dem Titel „MÜLHEIM 2020 Integration und Vernetzung“ diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Ergebnisse, Erfolge und Perspektiven der Bildungsprojekte.
Roters betonte in seiner Begrüßungsrede an die rund 120 Gäste die Bedeutung des integrierten Charakters des Strukturförderprogramms. Nur durch das enge Zusammenspiel der Handlungsfelder Bildung, Lokale Ökonomie und Städtebau konnten die Erfolge erzielt werden. Er sagte: „MÜLHEIM 2020 hat uns gezeigt, welche Wirkungen erzielt werden können, wenn großen strukturellen Herausforderungen nicht mit einzelnen isolierten Ansätzen, sondern übergreifend und abgestimmt auf mehrere Handlungsfelder begegnet wird.“
Das Thema „Integrierte Zusammenarbeit“ griff auch die Vertreterin des Landes, Katrin Bohle, Abteilungsleiterin für Stadtentwicklung im Düsseldorfer Bauministerium, auf. „In Zeiten knapper Kassen sind viele Kommunen auf Fördermittel angewiesen. Um ein integriertes, ziel- und bedarfsgerechtes Handeln zu ermöglichen, sind Fördermittel von EU, Bund und Land gebündelt einzusetzen. MÜLHEIM 2020 hat hier eine Vorreiterrolle eingenommen und gezeigt, dass nur fachübergreifende Zusammenarbeit zielführend ist. Auch auf Landesebene rückt dieser Ansatz stärker in den Focus.“
Regierungspräsidentin Gisela Walsken strich in ihrem Grußwort die enge Zusammenarbeit der Bezirksregierung und der Stadt Köln bei der Planung und Umsetzung des Strukturförderprogramms heraus. Insbesondere im Bildungsbereich konnten so bewährte Ansätze gemeinsam in die Fläche gebracht werden.
Vorstellung der im Programm entstandenen Erfahrungen
Im Anschluss berichteten Geschäftsstellenleiter Hans Oster und Geschäftsführer des Mülheimer Bildungsbüros Kai Sterzenbach aus Sicht der Verwaltung und der Projektträger über ihre Erfahrungen mit MÜLHEIM 2020. Fazit: Innovationen sind wichtig und richtig, aber bewährte Ansätze dürfen nicht vernachlässigt werden. „Eine Öffnung, die innovative Ansätze ermöglicht, fordert und fördert, aber auch den Rückgriff auf Bewährtes und Erprobtes zulässt, wäre mit Blick, darauf, dass wir nachhaltige Strukturen schaffen wollen, sinnvoll und hilfreich“, forderte Sterzenbach. Oster verglich augenzwinkernd die Förderbedingungen mit einem anspruchsvollen Reitturnier. Hohe Hürden von EU, Bund, Land und Kommune galt es zu nehmen. Beide forderten, aus den Erkenntnissen und Erfahrungen von MÜLHEIM 2020 zu lernen und das Erlernte auf zukünftige Programme anzuwenden.
Bildungsbereich hat zentrale Bedeutung
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Erfahrungsaustausches. In sechs Workshops diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Bildungsprojekte vom MÜLHEIM 2020. Unter dem Motto „Lebenslanges Lernen“ verfolgte MÜLHEIM 2020 einen umfassenden Ansatz: von der Sprachförderung für die Kleinsten über neue Wege in der Grundbildung, pädagogische und interkulturelle Ansätze im Übergang Schule Beruf, die wirksame Vernetzung von Sport und Bildung, Bildungsberatung im Veedel und die aufsuchende Beratung der Mülheimer Stadtteilmütter standen im Vordergrund des gemeinsamen Arbeitens.
Maria Kröger, Leiterin des programmverantwortlichen Amtes für Stadtentwicklung und Statistik betonte in ihrem Ausblick die zentrale Bedeutung des Bildungsbereichs für erfolgreiche Quartiers- und Stadtentwicklung. Sie informierte, dass die Stadt Köln die positiven Ergebnisse aus MÜLHEIM 2020 auch nach der Förderung weiterführen wird. So wurden insgesamt 18 Vorschläge aus den Handlungsfeldern Bildung und Lokale Ökonomie entwickelt, die aufgrund ihrer Wechselwirkungen den integrierten Ansatz fortführen. „Einzelne Projekte des Programms MÜLHEIM 2020 werden in das städtische Regelsystem überführt und von dort aus betreut, wie zum Beispiel die Sprachförderung in Kindertagesstätten. Bei anderen Projekten ist die Finanzierung gänzlich oder anteilig durch Drittmittel gesichert, wie zum Beispiel der Mülheimer Job-Coach, eine gelungene Kombination der sehr erfolgreichen bisherigen Projekte Jobfactory sowie Frau und Beruf, mit der Zielrichtung, die Erwerbsfähigkeit zu stärken“, erläuterte Kröger.
Ein Teil der neuen Maßnahmen weitet das Angebot auf andere Stadtteile aus und transferiert so die Erfolge und Erfahrungen aus dem Programmgebiet. Beispiele sind hier die rechtsrheinische Bildungsberatungsstelle, die Sprachförderung in Kitas und das Projekt „Willkommen in Köln“.